Waldweihnacht Andacht online

Die Waldweihnacht musste wegen der Coronaverordnung abgesagt werden. Die Andacht findet ihr hier

Hier die Andacht zum Anhören:
https://cloud.cvjm-rahden.de/index.php/s/XjHJadaMbn6jWzr

Wer sorgt für Orientierung, wer für den Überblick – was ist richtig und was ist falsch?

In diesen Zeiten der Coronapandemie ist es nicht leicht zwischen unterschiedlichen Meinungen, Empfehlungen und Anweisung die Orientierung, den Überblick zu behalten. Masken nein – Masken ja; wer darf sich mit wem und wen ja mit wie vielen treffen; gilt dies auch an diesem Ort oder nur an jenem. Mittlerweile gibt es eine App „Darf ich das?“, die Auskunft gibt, was an dem Ort erlaubt ist, an dem ich mich gerade aufhalte. Vor ein paar Tagen waren wir alle noch in Sorge, dass in Deutschland nicht, wie in anderen Ländern, geimpft wird – nun ist die Impfbereitschaft bei uns auf unter 50 % gesunken. Und wenn uns jemand ohne Maske auf dem Parkplatz oder auf dem Gehweg begegnet, würden wir ihn am liebsten ansprechen: „Geht‘s noch! Ohne Maske!“
Wer sorgt für Orientierung, wer für den Überblick – was ist richtig und was ist falsch?

Der Stern über der Krippe schenkt Orientierung

Als die Heiligen Könige aus dem Morgenland auf dem Weg zu dem neu geborenen König waren, gab ihnen der Stern die Orientierung. Hoch oben am Himmelzelt hatte er den Überblick.

In der Erwartung, dass sie am Königshof erfahren können, wo der neue König ist, fragten sie bei Herodes an. Obwohl er zu der Zeit der Herrscher und Regierungschef im Land war, wusste dieser von gar nichts. Aber die Heiligen Könige ließen sich nicht entmutigen, forschten und suchten weiter und fanden ein kleines Stück weiter den neuen König in einer Krippe zwischen Ochs und Esel.
Mit den Hirten und Engeln freuten sie sich, überreichten ihre Geschenke und machten sich bald auf die Rückreise.
Obwohl es sicher einfacher gewesen wäre, den gleichen Weg zurück zu gehen – denn der war ja jetzt bekannt und vertraut – nahmen sie einen anderen Weg, einen neuen und unbekannten. Sie wollten vermeiden nochmal bei Herodes vorbei zu kommen, da dieser das neugeborene Kind töten lassen und keinen neuen König neben sich dulden wollte. Hatten die Könige den Stern auf der Hinreise immer vor sich gehabt, hatten sie ihn nun im Rücken. Egal wie weit sie von der Krippe, dem Stall und Jesus entfernt waren, sie konnten bei Nacht jeder Zeit den Stern hoch hoben am Himmel sehen und sich orientieren. Sie mussten sich nur umdrehen und wussten, wo sie waren. Der Stern über der Krippe gibt Orientierung.

Das leere Kreuz gibt Orientierung

Wenn wir heute die Geburt Jesus, des neugeborenen Königs feiern, dann auch immer mit dem Wissen, wie sein Leben endete. Nach dem Jesus Karfreitag am Kreuz gestorben war, verloren seine Jünger die Orientierung. Obwohl er ihnen erzählt hat, was in Jerusalem passieren wird, waren sie völlig unvorbereitet. Von zwei seiner Jünger, den Emmaus Jüngern wird erzählt, dass sie sich hoffnungslos, traurig und niedergeschlagen auf den Heimweg machten. Sie hatten keine Perspektive für ihr Leben, die war ihnen mit dem Tod Jesu genommen.
Auf dem Heimweg begegnete ihnen dann der auferstandene Christus. Sie erkannten ihn und wussten, er war nicht tot. Schnell liefen sie zurück nach Jerusalem und erzählten es den anderen. Waren sie bis zu dem Zeitpunkt orientierungslos und verzweifelt, bekam ihr Leben von Karfreitag neue Orientierung und Ausrichtung. Das leere Kreuz gibt Orientierung.

Wir brauchen als Gemeinschaft Orientierung

Als das Volk Israel mit Mose durch die Wüste wanderte, mussten sie auch gegen andere Völker kämpfen. Einmal mussten sie gegen ein viel stärkeres Volk kämpfen. Und Gott gab Mose bei dem Kampf den Auftrag, seinen Stab über dem Kopf zu halten. Jedes Mal, wenn er die Arme mit Stab sinken ließ, bekam der Feind einen Vorteil, aber jedes Mal, wenn Mose die Arme mit dem Stab wieder hob, gewann das Volk Israel einen Vorteil. Irgendwann konnte Mose seine Arme nicht mehr oben halten. Aber da sprangen ihm Freunde bei und hielten seine Arme mit dem Stab hoch. Sie unterstützenten ihn bei der Aufgabe und solange die Israeliten sahen, dass Moses noch da war und die Arme hochhielt, waren sie mutig und hatten Orientierung im Kampf.
Für mich sind Frau Merkel, Herr Spahn und die vielen Wissenschaftler und Fachleute solche Führungspersonen wie Mose. Sie halten den Stab hoch, auch wenn es mühsam ist und ihnen manchmal schwerfällt. Manches braucht seine Zeit, manches muss erprobt werden, aber sie geben Orientierung und Mut. Das sind die Vorbilder und Orientierungspunkte, die wir als Gemeinschaft oder Community brauchen.

Ich brauche Orientierung

Jeder von uns braucht Orientierung und Zuversicht. Der Weihnachtsstern und das Kreuz sind die Orientierungspunkte in dieser Zeit. Zwischen diesen beiden Punkten gestaltet sich dein Leben. Jesus sagt: „Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst!“ Auch wenn wir unseren Nächsten in diesen Zeiten mit Distanzen begegnen sollen, gibt es viele andere Möglichkeiten: wir können telefonieren, etwas vor die Haustür legen, unsere Hilfe anbieten. Begegnet euch – ehrt Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!

Anstelle der Gottesdienste in Kirchen und auf Plätzen haben wir zahlreiche andere Ideen und Anregungen, wie Sie ihr Weihnachtsfest und auch die Wochen danach gestalten können:
  • Das „Friedenslicht von Bethlehem“ ist schon in Rahden und kann ab sofort abgeholt werden. Vom 21. bis 23. Dezember steht das Licht vormittags zum Abholen im Foyer des Rahdener Gemeindehauses bereit, außerdem ist es vor den Haustüren von Pfarrerin Grau-Wahle, Gartenstraße 19, und bei der Familie Rohrbeck, Küthe 22, sowie bei Pfarrerin Kortenbruck, Schulstraße 6, erhältlich.
  • Vor den Kirchen und im Foyer des Gemeindehauses werden ab dem 22. Dezember Schriften zum Abholen bereitgelegt, die dazu einladen, zu Hause selbst einen kleinen Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Wie das geht und was man dazu braucht, ist im Heft nachzulesen.
  • Am Heiligen Abend ab ca. 14 Uhr wird auf der Homepage und im Youtube-Kanal der Gemeinde ein Weihnachts-Online-Gottesdienst abrufbar sein. Zusätzlich wird es auch einen Video-Beitrag geben, der sich besonders an Familien mit Kindern richtet.
  • In Zusammenarbeit zwischen dem Gottesdienstteam der Kirchengemeinde Isenstedt-Frotheim und dem Jugendpfarramt Lübbecke wird am 24.12. ab 16 Uhr ein Online Jugendgottesdienst veröffentlicht.
  • Eine Telefon-Andacht zum Christfest wird es ebenfalls ab Heiligabend, 14 Uhr, unter 05771 / 9179990 geben. Dieses Angebot wird auch nach Weihnachten mit einer wöchentlich neune Andacht fortgesetzt.
  • Die St. Johannis-Kirche in Rahden, die Auferstehungskirche in Wehe und die Christuskirche in Tonnenheide werden am Heiligen Abend weihnachtlich geschmückt und von 15.30 bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Dort ist Gelegenheit zu Einkehr und Gebet. Man kann sich dort mit dem Friedenslicht versorgen, auch die Weihnachtsschriften werden zum Mitnehmen bereitliegen.
  • Der CVJM Rahden wird die St. Johannis-Kirche von außen festlich illuminieren.
  • In den Wochen nach Weihnachten werden regelmäßig Gottesdienste gefeiert, wenn auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie werden jeweils einige Stunden später im Internet veröffentlicht, sodass die Gemeinde auf diese Weise miteinander Gottesdienst feiern kann.
  • Darüber hinaus werden – wie schon im ersten Lockdown – die Kirchenglocken abends wieder läuten und zum Gebet zu Hause einladen. Während des Läutens wird jeweils eine Pfarrerin oder ein Pfarrer am Altar der St. Johannis-Kirche Fürbitte halten und ein Vaterunser beten.